Medienmitteilung von Freie Landschaft Schweiz

Eine aktuelle Umfrage der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) liefert ein Ergebnis, das den verbreiteten Annahmen widerspricht. Mit der Studie sollten die Wünsche der Bevölkerung im Hinblick auf die Entwicklung der Energielandschaften in der Schweiz untersucht werden. Die Studie zeigt, dass der Schweizer Bevölkerung die Erhaltung der Naturlandschaften am Herzen liegt. Vor allem zeigt die Studie die äusserst kritische Haltung der Bevölkerung gegenüber der Windenergie auf und widerspricht damit den Aussagen der Windenergie-Lobby.

Die WSL-Studie beruht auf einer Umfrage unter 1220 Personen, die im Jahr 2022 durchgeführt wurde. Sie wiederholt in identischer Weise die Umfrage aus dem Jahr 2018 von denselben Autoren, die untersuchen wollten, ob die jüngsten Ereignisse (Ukraine-Krieg, drohende Energieknappheit und steigende Energiepreise sowie die Debatte über die Förderung von Solarparks“) die Präferenzen der Bevölkerung verändert haben.

Der Vergleich zwischen 2018 und 2022 zeigt, dass sich die Positionen grundsätzlich kaum veränderten und dass die Ereignisse nicht zu einer Kompromissbereitschaft führten. Im Einzelnen:

  • Die Schweizer Bevölkerung ist gegen den Ausbau der Energieinfrastruktur in nahezu unberührten Bergregionen, massiv in den Alpen (89 % Ablehnung), aber auch in den Voralpen und im Jura.
  • Der Ausbau von Energieinfrastrukturen wird in überwiegend besiedelten Gebieten der Ebene oder der Berge und – neu – in touristisch geprägten Bergregionen befürwortet. Eine marginale Akzeptanz besteht weiterhin im landwirtschaftlich geprägten Flachland (rückläufig).

Windenergie wird mit zunehmender Intensität abgelehnt (keine Windenergie: 73 % im Jahr 2018, 86 % im Jahr 2022). Lediglich niedrige Baudichten werden marginal toleriert.

Photovoltaikanlagen (PV) werden von der Bevölkerung als Teil der Energiewende in unseren Landschaften im Allgemeinen gut akzeptiert. In Landschaften, in denen Energieinfrastrukturen akzeptiert werden, ist es sogar das Fehlen von PV, das negativ bewertet wird (-12% im Jahr 2018, 31% im Jahr 2022).

Die Studie zeigt den Unterschied in der Bewertung von Personen, die sich Sorgen um Umweltprobleme machen, und solchen, die sich über steigende Stromkosten sorgen. Je mehr Personen die zweite Auffassung vertreten, desto eher sind sie bereit, die Energieerzeugung zu akzeptieren, selbst im Jura oder in den Voralpen. Diese Personen stimmen jedoch nicht für den Ausbau der Energieinfrastruktur in fast unberührten Bergregionen (Alpen, Voralpen und Jura). Auch sie zeigen eine klare Ablehnung von Windkraftanlagen.

Diese Umfrage widerspricht eindeutig den Behauptungen von SuisseEole, dass die Präsenz von Windkraftanlagen in der Landschaft generell positiv wahrgenommen wird. Das Gegenteil ist der Fall, trotz jahrelanger massiver Propaganda in den Medien. 

Quelle: Energielandschaften in der Schweiz: Energyscape Followup. Erste Ergebnisse, B. Salak et M. Hunziker, Eidg. Forschungsanstalt WSL.